Historie des Symphonischen Blasorchesters der Musikschule Solingen
Gegründet wurde das Orchester 1978 von dem Solinger Trompeter Alois Mansfeld. Kaum zum Leben erweckt, hat es rasch mit engagierten und überzeugenden musikalischen Darbietungen die Herzen des Publikums und einen festen Platz im vielseitigen Solinger Vereins- und Kulturleben erobert. Erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen, Konzertfahrten innerhalb Deutschlands und ins benachbarte Ausland, Mitwirkung bei Veranstaltungen im Solinger Theater- und Konzerthaus und in Konzerten des städtischen Sinfonieorchesters (Bergische Symphoniker) sowie bei Feier- und Gedenkveranstaltungen tragen zu seinem guten Ruf ebenfalls immer wieder bei.
Am 17. Dezember 1986 übernahm der Klarinettist Peter Hellwig die Leitung des damals noch Jugendblasorchester, kurz “JBO”, genannten Orchesters. Ab 1996 war er zudem Leiter, ab 2004 Geschäftsführer der Musikschule Solingen. Er leitete das Ensemble mehr als 17 Jahre lang, bis er im Mai 2004 die Leitung der Musikschule des Kreises Osnabrück übernahm. Gerade die Aufgabe seiner Tätigkeit beim JBO hat ihm, so der langjährige Dirigent vor dem Weggang, die Entscheidung nach Osnabrück zu gehen, nicht einfach gemacht. Seitdem liegt die Leitung in den Händen von Peter Heider, Fagottist der Bergischen Symphoniker.
Höhepunkte der Geschichte des jungen Orchesters aufzuzählen fällt schwer — zu groß ist die Auswahl. Neben dem Gründungskonzert und den Festkonzerten zum zehnjährigen- und zwanzigjährigen Jubiläum seien hier nur vier weitere erwähnt: die Verleihung des renommierten Kulturpreises der “Bürgerstiftung Solingen 600” an die Solinger Musikschule für ihr Jugendblasorchester im Jahr 1986 (die Laudatio hielt Bundespräsident a.D. Walter Scheel), die Mitwirkung beim Jubiläumskonzert “Dreißig Jahre Theater- und Konzerthaus Solingen” 1993, die Gestaltung des Festkonzertes “Fünfzig Jahre Musikschule Solingen” 1996 und die Einweihung des (damals) neuen Probenraumes in der COBRA in Solingen-Merscheid mit einem großen Konzert am 27. Februar 2000.
Am 07. November 2002 schließlich gab es ein in jeder Hinsicht einmaliges, ungewöhnliches und erfolgreiches Konzert: das Blasorchester spielte gemeinsam mit Hans Reichel und seinem Daxophon in der COBRA.
Und nicht zu vergessen: Am 27. März 2004 fand in der Festhalle Solingen-Ohligs das Abschiedskonzert von Peter Hellwig statt. In dem überfüllten Saal nahmen auch zahlreiche Ehemalige die Gelegenheit war, “ihr” JBO noch einmal zu besuchen und “ihrem Dirigenten” Adieu zu sagen.
Am 13. Oktober 2004 begann ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Ensembles: der Umzug in das neue Musikschulgebäude in der Flurstraße 18. Seitdem finden, in der historischen Industriearchitektur der umgebauten Kieserlingwerke, die wöchentlichen Orchesterproben statt.
Gleich zwei Tage später, am 15. Oktober 2004, wurden die neuen Örtlichkeiten festlich eingeweiht, das JBO trat im Rahmen der Eröffnung erstmals im neuen Musikschulgebäude auf. Premiere für die zu neuem, kulturellem Leben erweckten Industriehallen - und für den Dirigenten: die Leitung hatte zum ersten Mal Peter Heider.
Im Jahr 2005 wurde das Jugendblasorchester (JBO) umbenannt. Da die Musikschule der Stadt Solingen nicht nur Kindern und Jugendlichen offen steht, und im Blasorchester Musiker jeden Alters spielen und willkommen sind, firmiert das Orchester jetzt unter dem Namen “Symphonisches Blasorchester” kurz “SBO”.
Im Februar 2005 engagierte sich das SBO mit einem Benefizkonzert für die Opfer des Geiseldramas in Beslan. Das Massaker am 1. September in einer Schule forderte fast 400 Todesopfer, mehr als 1200 Kinder und Lehrer wurden von Terroristen gewaltsam festgehalten. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Franz Haug spielte das Orchester in der Lutherkirche zu Gunsten von Unicef und des Moskauer Hilfswerks “Broken Flowers”.
Das Jahr 2007 hatte gleich zwei musikalische Höhepunkte. Eine Blechbläserformation des Orchesters spielte anlässlich des 31. evangelischen Kirchentages in Köln. Tausend Blechbläser ließen am Abend des 06. Juni die Komposition "Abendglühen" von Trompeter Markus Stockhausen unter freiem Himmel am Rheinufer erklingen.
Eine große Herausforderung war die Teilnahme am Landes-Orchesterwettbewerb in Hamm am 11. November 2007. Das junge Orchester nahm mit anspruchsvollen Werken mit “gutem Erfolg” teil.
Am 22. Juni 2008 feierte das SBO mit einem anspruchsvollen und variationsreichen Konzert sein 30-jähriges Bestehen. Vor einem bis auf den letzten Platz gefüllten Theatersaal bot das Orchester unter der Leitung von Peter Heider nicht nur klassische Werke und Auszüge aus bekannten Musicals. Die Musiker stellten sich in dem brillant von Michael Forster moderierten Festkonzert einer neuen Herausforderung: zusammen mit drei Solinger Kinder- und Jugendchören unter der Leitung von Marcus Steven und den Solisten Maria Hofmann, Alt, und Stephan Hensen, Tenor, sowie einer Rockband unter der Leitung von Markus Kreuder, begeisterten sie die Zuhörer mit der Aufführung des Musicals "W.I.R.".
Der Abschluß des musikalischen Vormittages wurde gekrönt durch Zugaben, die durch 30 ehemalige Orchestermitglieder unterstützt wurde - passender kann ein 30-jähriges Jubiläum kaum gefeiert werden.
Kooperationen bestanden bzw. bestehen mit dem Orchesterverein Hilgen sowie der Musikschule Hilden, mit deren Blasorchester in 1997 und 1999 Gemeinschaftskonzerte in Hilden und Solingen veranstaltet wurden; auch ist das SBO regelmäßig zu Gast bei den Hildener Bläsertagen, zuletzt im September 2002.
Viele der in Solingen und Umgebung konzertierenden Solisten und Kammermusikensembles, Preisträger der jährlichen Wettbewerbe “Jugend musiziert” sowie Mitglieder der verschiedensten Rock- und Popbands aus Solingen und Umgebung stammen aus dem SBO.
Eine Auswahl der Konzertprogramme von 1978 bis 2008 und weitere Informationen über das SBO finden sich hier.